Die letzten Tage in Neuseeland und Abschlusskommentar

Halloechen

So, nun sitze ich in meinem Motelzimmer in Christchurch (obwohl es draussen bis ca 21.30 Uhr hell ist)  und komme wohl noch ein letztes Mal dazu euch an meiner Reise teilhaben zu lassen. Dies verdanke ich der netten Motelbesitzerin, die mir ihren Laptop ausgeliehen hat J Ich habe gemerkt, dass es mir grossen Spass macht diese Blogeintraege zu schreiben. Vielleicht habe ich ja den Job verfehlt 😉 Ausserdem habe ich gemerkt, dass die Blog-Kommentare wieder funktionieren – Jannine vielen Dank! Vielen Dank auch all meinen Lesern, ich habe mich sehr ueber eure Rueckmeldungen gefreut!!!!

Seit dem letzten Artikel ist sehr vieles passiert, obwohl es noch gar nicht so lange her ist. Susanne und ich haben am naechsten Tag unseren super Panorama-Bus von Real Journeys bestiegen. Bei kuehlem Wetter mit viel Wind und Wolken haben wir die Strecke zum Milford Sound mit einigen  Spaziergangs- und Fotostopps sowie einem Lunchbreak in Te Anau zurueckgelegt. Das Highlight bis dahin war sicherlich der Regenbogen der sich ueber dem See gebildet hat. Es war atemberaubend! Unser Busfahrer Adrian war sehr unterhaltsam und wusste vieles ueber Land, Leute und Tiere zu erzaehlen. Im Verlauf des Tages wurde das Wetter immer besser und im Milford Sound erwartete uns um 16 Uhr ein blauer Himmer und warme Temperaturen. Wow, einfach genial. Denn dort befindet sich die naesseste Region Neuseelands. Es regnet dort an 2 von 3 Tagen. Wir bezogen unsere Kabine auf dem Milford Wanderer, dem kleineren der 2 Schiffe. Danach machten wir einen Cruise durch den Fjord und ankerten in der Naehe einer Bucht. Dort konnten wir in Kajaks die Gegend erkunden. Das machte so viel Spass, dass wir gleich noch beschlossen eine Runde schwimmen zu gehen. Brrrrr, war das kalt, das Wasser war nur ca. 16 Grad warm, aber es hat total Freude gemacht. Kaum waren wir wieder auf dem Schiff kamen Delfine ans Boot geschwommen. Genial, ich liebe diese Tiere. Waehrend wir sie beobachteten wurden wir jedoch von den “Sandflies” aufgefressen. Habe ich schon von diesen netten Tierchen erzaehlt? Das ist echt eine Plage in Neuseeland. Dies sind ganz kleine Tierchen, sehen aus wie Mikrofliegen, man sieht sie kaum. Aber man spuert sie! Ihr Stich ist recht schmerzhaft und juckt danach echt tagelang. Ich bin von Kopf bis Fuss verstochen und aufgekratzt L Aber, das war es Wert !

Nach einer langen, warmen Dusche gab es das Abendessen (ganz ok, aber nicht der Knaller) und noch einen gemuetlichen Abend. Relativ zeitig hiess es dann ab in die Koje. Am naechsten Morgen gab es ein warmes Fruehstueck und noch mals einen Cruise durch den Fjord und etwas der Kueste entlang. Dabei bin ich wieder mal (hier in Neuseeland keine Seltenheit) fast erfroren, weil es einfach nirgends geheizt war und es am Morgen meist sehr kuehl ist. Da half nur eines: ganz viel heisser Tee und sich ganz fest an der Tasse festhalten, damit wenigsten die Haende warm warden! Dabei konnten wir wieder Delfine beobachten. Dazu auch noch Seehunde und Wasserfaelle. An jenem Morgen kam auch noch ein riesiges Kreuzfahrtschiff in den Sound. Ihr seht weiter unten ein Foto davon – damit ihr euch vorstellen koennt wie riesieg dieser Fjord ist! Das risen Schiff wirkt dagegen klein und munzig!

Gegen 9.30 Uhr am Morgen fuhren wir mit unserem tollen Bus wieder in Richtung Queenstown. Bei unserem Mittagsstopp in Te Anau musste ich mich leider von Susanne trennen, da sie laenger dort bleibt und den Kepler Trek macht. War ganz schoen komisch nach fast 7 Wochen gemeinsam reisen ploetzlich wieder allein im Bus zu sein! Man nimmt sich selber wieder viel bewusster war, auch die Umwelt, weil man sich wieder viel mehr darauf achtet. Gut, dass ich beides kann, allein sein und auch in Gesellschaft.  In Queenstown traff ich dann nochmals Andrina und wir legten uns ein Weilchen an den See und gingen auch baden, trotz des kalten Wassers. Am Abend assen wir zu 3 mit Matthias ein letztes Mal zusammen und goennten uns noch einen Drink im Pub. Ich verbrachte die Nacht in einem Einzelzimmer im BBH Butterfli Lodge. Wirklich sehr nett mit toller Aussicht.

Am naechsten Tag ging es dann wieder weiter mit dem Magic Bus. Wir machten einen gaaaanz tollen Mittagsstopp am Lake Pukaka, ein Gletschersee von dem aus man wunderschoen den Mount Cook (hoechster Berg Neuseelands) sehen kann. Einfach Hammer. Am fruehen Nachmittag traffen wir dann bei wunderschoenem und hochsommerlich heissem Wetter in Lake Tekapo, einem sehr kleinen Doerfchen ein. Wir besichtigten die Hundestatue, die den treuen Hirtenhunden gewidmet ist und die Sheperds Church. Ich bezog dann mein Einzelzimmer im BBH Tailor Made, war ganz ok, ausser die Deutsche an der Rezeption, die hat mich genervt. Es war erst 14 Uhr und ich wusste gar nicht so genau was noch unternehmen. Somit packte ich meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zum Mount John, so etwas wie der Zugerberg von Lake Tekapo. Ein steiler und strenger Pfad fuehrte mich auf die Spitze wo mich eine grossartige Aussicht und ein leckerer Beeren-Milchsake fuer meine Bemuehungen belohnten J Dort verbrachte ich eine Weile, schrieb Tagebuch etc. Weil e simmer noch sehr frueh war lief ich noch um die Sternwarte herum und beschloss den weiteren Rueckweg zu nehmen (ca 2.5 Stunden). Es war unbeschreiblich, mit Worten nicht zu erklaeren. Die Aussicht ueber diesen tuerkisfarbenen grossen Gletschersee und die Berge. Kaum Zivilsation in Sicht. Ich fuehlte mich echt wie allein auf der Welt! Bis dann irgendwann von hinten eine JOGGERIN (!!!) an mir vorbeiflitzte. Ich bin mir bis jetzt nicht sicher, ob das eine Fatamorgana war. Aber da auch andere von unserer Gruppe diese wohl gesehen haben, muss es doch echt gewesen sein 😉 Mit etwas wunden Fuessen (ich trug nur meine Trekkingsandalen) wieder unten angekommen, hatte ich riesig Lust meine Fuesse in dem eiskalten Wasser (so hatte unsere Busfahrerin vorgewarnt) etwas abzukuehlen. Doch siehe da – es war gar nicht kalt!!! Mmh, das aergerte mich schon ein wenig, hatte ich doch meinen Bikini im Hostel gelassen. Na ja, man ist ja flexibel. Somit stieg ich also in meiner Unterwaesche (zum Glueck dunkel) in diesen herrlichen See. Die Sonne im Gesicht schwamm ich etwas hin und her und genoss es in vollen Zuegen J Somit ging ein herrlicher Sommertag zu Ende.

Heute fuhren wir dann weiter, relativ direkt nach Christchurch. Immer noch ist das Wetter hochsommerlich warm und bleibt vorlauefig auch so. Hierzu muss man sagen, dass es schon recht speziell ist. Wir haben wir manchmal eine Temperaturschwankung von ueber 20 Grad im Verlauf des Tages. Am Morgen meist sehr frisch (ca 8 Grad) und am Nachmittag dann gegen 30 Grad. Das ist ziemlich anstrengend. Ich glaube gestern und heute waren die einzigen Tage hier an denen mir nie kalt war! Ich muss zugeben, dass ich heute ueberlegt habe meine Ferien noch etwas zu verlaengern, da das Wetter hier nun endlich warm und stabil schoen geworden ist. Ich wuerde ja sooooo gern noch nach Kaikoure (tolles Delfinschwimmen) und nach Wellington. Aber ich habe mich nun doch schweren Herzens dagegen entschieden, waere einfach zu kurzfristig gewesen.

Jedenfalls musste ich dann erst mal bei der i-site (Tourist Info) den Weg zur Busstation bzw. Meinem Motel erfragen (an der Papnui Road), da unsere Busfahrerin nicht bereit war mich unterwegs abzuladen…. Nassgeschwitzt kam ich dann hier an. Aber da das Wetter so toll ist, machte ich mich gleich wieder auf den Weg in die Stadt. Oder zumindest was davon uebrig geblieben ist! Da geht man so durch die Strassen, alles ist super schoen, mir gefaellts auf jeden Fall. Tolle Parks, Botanischer Garten. Man biegt um die Ecke – und steht auf der groessten Baustelle, die ich je gesehen habe. Ich war ja vorgewarnt, aber so was hab ich echt nicht erwartet. Das ganze Stadtzentrum ist abgesperrt, nennt sich red zone. Alle Hotels, Geschaefte, Restaurants etc. sind dort eingestuerzt oder werden abgerissen. Auch 2 Jahre nach dem schweren Erdbeben wurde noch kaum was wieder aufgebaut. Ich brauchte fast 1 Stunde um um diese red zone herumzulaufen!!! Es ist quasi eine lebende Geisterstadt. Ist mir schon recht eingefahren muss ich zugeben. Am Rande der Zone haben die Geschaefte aber eine tolle Idee gehabt. Quasi in Containern wurde eine neue, kleine Stadt geschaffen. Dies nennt sich dann Container City. Das gefaellt mir. Allgemein stehen neuere, intakte Haeuser (auf einem Foto die Stuehle eines Strassenkaffees) gleich neben oder vor Ruinen. Extrem eindruecklich. Auch aufgefallen ist mir das Office der sta Travel. Im Schaufenster noch der Slogan “face to face with the world”. Ja, genau so. Und deshalb komme ich auch morgen nach Hause. Das Leben besteht nicht aus Ferien, es ist Zeit wieder “face to face” mit meinem echten Leben, meinem Alltag zu kommen. Euch und meine Ravenna wiederzusehen J

Morgen um 17 Uhr Neuseelandzeit (5 Uhr CH Zeit) geht mein Flieger. Somit habe ich den laengsten Flug meines Lebens vor mir! Erst nach Dubai mit kurzen Zwischenstopps (jeweils ca 2h, kein Flugzeugwechsel, aber aussteigen und wieder einsteigen) in Sydney und Bangkok. In Dubai dann 3 Stunden Aufenthalt und Flugzeugwechsel und weitere 7 Stunden  bis ich dann mittags um 12.30 Uhr in Zuerich lande. Ich freu mich nicht wirklich auf diesen Flug und auch nicht auf die kalten Temperaturen in der Schweiz 😉 Falls ihr mal an mich denkt, ich freu mich ueber SMS unterwegs!

Ich moechte zum Abschluss dieser Reise noch ein paar Gedanken loswerden, die sich so angesammelt haben. Es war wohl die Reise meines Lebens. Noch nie zuvor war ich so lange von zu Hause weg. Ich habe in vielen vielen Betten geschlafen, in vielen verschiedenen Duschen geduscht. Jeden Tag wo anders gegessen, nur gerade einmal selber gekocht. Wir haben WAHNSINNIG viel erlebt. Wie viel das war wird mir wohl erst bewusst werden wenn ich wieder daheim bin und sich der Alltag einstellt. Diese ganzen Eindruecke habe ich sicherlich noch nicht alle verarbeitet. Es war eine tolle, sehr interessante und intensive Zeit. Mit Highlights und Tiefpunkten. Netten Menschen und auch muehsamen, nicht immer nur schoen, aber meistens schon…..

Um was ich sicherlich froh war und deshalb auch weiterempfehlen kann: ein Akkucase fuers iphone, eine gute Softshell und eine Regenjacke, meinen Rollkoffer von Osprey (Shuttle), Mikrofaserbadetuecher, Waescheleine, Hiking Sandalen, Trekkingschuhe, Kreditkarte mit hoher Limite (weiss jetzt sogar meinen PIN in und auswendig) und einen Reiseblog.

Was mir sehr gut getan hat: 7 Wochen lang nicht frueh aufstehen muessen, kein Pikett, regelmaessig schlafen (auf den Koerper hoeren).

Was wir in der Schweiz haben und fuer selbstverstaendlich halten: trinkbares Leitungswasser, guten gemischten Salat, feine Salautsauce, Vortritt auf dem Fussgaengerstreifen (Dank sei Gott, dass ich hier nicht ueberfahren wurde!),  Isolierung von Haeusern und vor allem ZENTRALHEIZUNG. Es war schon kalt hier im Sommer, wie muss es in anderen Jahreszeiten sein. In allen Zimmern stehen elektronische Heizoefeli, dicke Decken und heizbare Matratzenunterleger!!! Ich fand es zudem mitunter recht schwierig gesundes Essen zu finden. In Neuseeland war das fast noch schwieriger, in Australien fand ich ueberall, auch in Kaffees, meistens einen Salat. Zudem grossen Dank an den Erfinder des “Samschtig-Jass” Apps, welches ich regelmaessig benutzt habe 🙂

Was ich hier super fand: Natur, Lifestyle, Humor, Joghurt coated raisins (dabei mag ich eigentlich gar keine Rosinen), Sushi (mag ich zu Hause eigentlich auch nicht), Cheese Scones und Tim Tams (in Neuseeland sogar noch mehr Sorten als in Australien!), auch an heissen Tagen gibt es am Abend eigentlich keine Gewitter.

So, nun entlasse ich euch und bedanke mich nochmals fuers mitlesen. Ich bin froh, dass ich diese Reise gesund und munter beenden darf (nach meinem letzten Sommer in der Schweiz mit meinem Unfall fuer mich keine Selbstverstaendlichkeit mehr) und waere froh ich waere schon daheim. Vermutlich hat mir doch die alte Weisheit geholfen: an apple a day (sehr lecker hier) keeps the doctor away.

TAKE CARE AND SEE YOU SOON BACK IN GOOD OLD SWITZERLAND

P1050893 (640x480) Regenbogen

P1050920 Unterwegs nach Milford

P1050929 Unsere Koje (Nr 1)

P1050953 Milford Sound frueh am Morgen

P1050971 Milford Sound mit Kreuzfahrtschiff

P1050976 Ich am frieren mit heissem Tee

P1060054 (640x480) Lake Tekapo von Mt John aus

P1060045 (640x480) Belohnung

P1060060 (640x480) Schwimmen im Lake Tekapo

P1060083 (640x480) Christchurch – Botanischer Garten

P1060103 (640x480) Christchurch – zerstoert

P1060108 (640x480)Christchurch – zerstoert

P1060131 (640x480)Christchurch – zerstoert, STA Travel

P1060136 (640x480) Christchurch, Gegensaetze

P1060137 (640x480)Container City

 

 

Ein Gedanke zu „Die letzten Tage in Neuseeland und Abschlusskommentar

  1. Hey Karin

    Welcome back!!!
    schön bist du wieder gesund zurück!!
    ich habe mich sehr über deine Berichte gefreut, dies war wie ein kleines dejà-vu. hat mit gut getan. nun hoffe ich, dass du dich wieder gut anklimatisieren kannst und ich freue mich von dir zu hören wenn du wieder hier bist!!
    herzliche grüsse
    petra

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