Regen und Schafe

Dear friends,

(Ja, langsam denke ich wirklich in Englisch…)

Der Titel dieses Artikels ist so in etwa die Zusammenfassung der letzten 3 Tage!

Meine so lange im voraus geplanten und gebuchten Reitferien sind leider wortwoertlich teilweise ins Wasser gefallen und waren wohl so ziemlich der Tiefpunkt meiner bisherigen Ferien 🙁 Aber ein Abenteuer war es allemal!!!

Ich wurde also vorgestern von der Besitzerin der Farm, Fiona, hier im Backpacker abgeholt. Die Fahrt dauerte ca 1.5 Stunden. Am Ende der letzten richtigen Strasse ging es dann noch 10 km weit auf Schotterstrassen! Wir landeten also mitten im Nichts in den Bergen. Mmmh, ganz so hatte ich es mir doch nicht vorgestellt. Schon waehrend unseres ersten Rittes begann es immer wieder zu regnen und wurde deutlich kuehler. Die Gegend waere bestimmt sehr schoen gewesen, wenn man etwas mehr davon gesehen haette, aber fuer mich fast etwas zu gebirgig. Nach unserem Ritt wurde ich dann in meiner Cabin (Huette) abgeladen. Diese war etwa 15 Gehminuten vom Haupthaus entfernt. Eigentlich ganz nett, schoen und gemuetlich eingerichtet. Ich hatte einen Gasherd (mmh, musste ganz schoen ueben bis ich alles zum funktionieren brachte geb ich zu, vor allem den Backofen!), einen grossen Ofen aussen am Haus, den man ca 2 Stunden heizen musste fuer warmes Wasser. Eine Badewanne und ein Dusche standen im Freien! und das (Plumps-)Klo war auch ziemlich abseits des Hauses. Zumindest hatte ich etwas Elektrizitaet von einem Solarpanel. Ich war etwas baff, dass ich dort einfach mit etwas Essen, das ich erst noch selber kochen musste, abgeladen wurde. Ich verbrachte also die ganze Zeit von ca 16.00 Uhr bis am nachsten Morgen um 9 Uhr ganz allein abseits von allem, als einzige Gesellschaft (Telefonempfang gab es natuerlich nicht) einige hundert Schafe, die um die Cabin herum grasten und bloeckten. Eigentlich ganz romantisch wenn man denn einen Partner dabei gehabt haette 🙂

Das war schon ein etwas krasser Kontrast zu dem was ich die letzten 5 Wochen erlebt hatte! So richtig schnell wollte die Zeit dann auch nicht vorbei gehen. Also so weit weg von anderen Menschen hab ich in meinem Leben garantiert noch nie geschlafen! Zumindest hatte ich ein lauschiges Feuer von einem kleinen Ofen im Wohnzimmer, das mir etwas Waerme spendete.

Am nachsten Tag machten wir dann wieder einen Tagesritt, der uns hoch in die Huegel des 2. groessten Nationalparks von Neuseeland fuehrte, bei immer noch truebem Wetter. Die Etappe zu unserem Mittagsstop war echt abenteuerlich, wow, ich hatte offen gesagt ganz schoen Respekt. Den Huegel sehr steil hoch, es war felsig, teilweise dann wieder schlammig und rutschig. Die Pferde waren zum Glueck sehr trittsicher – Respekt! Zu meinem Schreck mussten wir da danach (ca 20 min lang) auch wieder runter – sozusagen im Safety Seat – den CC Reitern sicher ein Begriff !!!!!! Und wir hatten keinen Funk dabei an jenem Tag. Da ging mir schon durch den Kopf: wow, was machen wir wenn ein Pferd stuerzt und das Pferd oder der Reiter sich verletzt. Da muesste jemand min. 2 Stunden zur Farm reiten, um ueberhaupt erst Hilfe zu verstaendigen….. Zum Glueck passierte nichts und wir kamen heil (abgesehen von ein paar blauen Flecken an den Knien / Beinen weil der Weg sehr eng war), aber mit etwas weichen Knien wieder unten an. Gegen Abend begann es dann wieder in Stroemen zu regnen. 2 Maedels, die dort arbeiten leisteten mir beim Abendessen Gesellschaft, da war ich froh. Den Rest des Abends verbrachte ich mit lesen, Hoerbuecher hoeren (Dank sei Harry Potter) und auf dem iphone jassen und natuerlich Feuer machen. Eigentlich wollte ich ja noch ein Outdoor-Bad nehmen, aber irgendwie regnete es mir dann doch zu stark und es kam nur braunes Wasser aus dem Hahnen 😉

Heute morgen war dann alles so unter Wasser, das ich meine Reitferien verfrueht abbrechen musste. Sie wollten mich noch zurueck in die Stadt bringen so lange dies noch moeglich war, der Fluss stieg stetig. So bin ich also nun wieder heil in Nelson angelangt (auch hier ist der Fluss ueber die Ufer getreten) und gar nicht so ungluecklich daruber wieder in der Zivilisation zu sein, auch wenn das Wetter immer noch schrecklich ist. Susanne ist jetzt zum Glueck auch da und wir hoffen sehr, dass sich das Wetter bald bessert, ist dies doch ein Teil unserer Reise auf den wir uns sehr gefreut haben.

Die letzten Tage waren echt ein Abenteur und ich fuehlte mich doch auch sehr einsam. Wurde auch mit den Leuten auf der Farm nicht so richtig warm und habe noch nie erlebt, dass man in Reitferien einfach irgendwo „deponiert“ und nicht integriert wird. Schade!

Mir wurde wieder mal (wie schon oft) klar wie schoen es ist ein „Daheim“, Familie und Freunde zu haben. VIELEN DANK EUCH ALLEN ;-))))))

Folgend noch ein paar Impressionen 🙂

Meine „Cabin“

Mein Bad und Dusche

Mein WC 😉

Aussicht ueber die Farm

Gut habe ich meine Regenkleider dabei…

Haengebruecke im Nationalpark

Farmland

Mittagsstop – hoch oben

Aussicht aus meiner Huette….

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